Ein kurzfristiger Stopp der Gas- und Kohleimporte aus Russland gefährdet die Stromversorgung nicht, so die Forscher. Die AKWs können wie geplant Ende 2022 vom Netz gehen. Eine Bedingung dafür ist der Erneuerbaren-Ausbau wie ihn das Osterpaket der Bundesregierung vorsieht.
Wie lässt sich die Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleisten, wenn die Importe von Erdgas und Kohle aus Russland gestoppt werden – ohne den Atomausstieg Ende dieses Jahres sowie den Kohleausstieg bis 2030 in Frage zu stellen? Das hat jetzt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in Szenariorechnungen untersucht, mit einer kurz- und einer mittelfristigen Perspektive.
Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass 2023 etwa 45 Prozent der Stromerzeugung aus Erdgas durch solche aus anderen Quellen ersetzt werden könnten. Das betrifft vor allem Anlagen, die nicht in Kraft-Wärme-Kopplung betrieben werden. Am Atomausstieg könne aber festgehalten werden. In die Bresche springen vor allem die in Betrieb befindlichen Braun- und Steinkohlekraftwerke, die höher ausgelastet werden. Dazu kommt eine zusätzliche Erzeugung aus Steinkohlekraftwerken in der Netzreserve und Braunkohlekraftwerke in der Sicherheitsbereitschaft. Die Kohleimporte aus Russland ließen relativ einfach durch den Bezug von internationalen Märkten ersetzen.
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https://www.pv-magazine.de/2022/04/20/diw-haelt-kohleausstieg-bis-2030-auch-ohne-erdgas-aus-russland-fuer-machbar/
20.04.2022